Die Sitzordnung bei der Hochzeit ist eine der kniffeligsten Aufgaben des zukünftigen Hochzeitspaares, denn ihr zwei seid formell gesehen die Ausrichtenden dieses besonderen Tages. Daher ist es auch eure Aufgabe, für jeden Gast den „richtigen“ Platz zu finden, denn spätestens beim Hochzeitsdinner empfiehlt sich eine Sitzordnung für die geladene Hochzeitsgesellschaft. Aber keine Sorge, mit meinen Tipps ist das ganz einfach.
Gästeliste
Idealerweise habt ihr schon eine vorläufige Gästeliste erstellt und wisst in etwa, wie viele Personen ihr an eurem Hochzeitstag erwarten könnt. Wenn nicht, könnt ihr hier weiterlesen, wie ihr ganz leicht die Gästeliste erstellt.
Acht Gäste
Selbst wenn ihr noch nicht die richtige Location gefunden habt, empfiehlt es sich bereits zu Beginn der Sitzplanung alle Gäste in Gruppen zu je acht Personen zu unterteilen. Auf diese Weise lässt sich schon im Voraus ganz einfach eine ungefähre Sitzordnung erstellen. Ob die Tische dann rund, oval oder rechteckig sind, ist dann nur noch eine Frage der Feinabstimmung. Beginnt bei der Planung zuerst mit dem Brauttisch.
Der Brauttisch
Der Brauttisch ist die zentrale Attraktion der gesamten Raumaufteilung, denn ihr seid die wichtigsten Personen des heutigen Tages. Er sollte von allen Seiten aus gesehen werden können und die Deko des Brauttischs sollte natürlich auch optisch ein Eyecatcher sein. Ein opulentes Blumenbouquet, welches sich über die Länge des gesamten Tisches erstreckt, empfiehlt sich genauso als Dekoration, wie eine aufwändig gestaltete Rückwand. Sucht bei Pinterest einfach nach „backdrop“, falls ihr noch nach Deko-Inspirationen für den Brauttisch sucht.
Sitzordnung am Brauttisch
Die klassische Sitzverteilung des Brauttisches nach Knigge sieht das Paar in der Mitte sitzend vor, die Braut sitzt rechts vom Bräutigam, die Brauteltern neben dem Bräutigam und die Eltern des Bräutigams neben der Braut. Wenn dann noch links und rechts Platz ist, finden dort die Großeltern der frisch Vermählten ihren Sitzplatz. Falls das Brautpaar bereits Kinder hat, können diese direkt neben den Eltern oder bei den Großeltern sitzen.
Diese Sitzanordnung wird heutzutage jedoch gar nicht mehr so oft angewendet, es ist sogar mittlerweile üblich, dass am Brauttisch die Trauzeugen und die engsten Freunde oder die Geschwister sitzen. Die Eltern, Großeltern und Geschwister sitzen dann an einem der nächsten Tische.
Die weitere Platzverteilung
Am einfachsten ist es, wenn ihr die weitere Platzverteilung danach ausrichtet, wie nah euch die einzelnen Gästegruppen stehen. Hilfreich ist es auch, die weiteren Tische nach Alter oder gemeinsamen Interessen zu besetzen. Hier hilft es, wenn ihr schon bei der Erstellung der Gästeliste euren Gäste bestimmten Kategorien wie „Single“, „Fußball“ usw. zuordnet.
Falls sich im selben Raum später auch die Tanzfläche befinden wird, setzt das Feiervolk nach vorn. Ältere Herrschaften fühlen sich dann an einem Platz weiter hinten wohl und Gäste mit Behinderung sitzen idealerweise in der Nähe des Ausgangs, damit sie sich nicht an allen Plätzen vorbeiquetschen müssen.
Singles
So verlockend es auch sein mag, ist ein Tisch ausschließlich für Singles nicht ratsam und setzt eure alleinstehenden Gäste nur unnötig unter Druck, vermeidet dies also lieber. Noch unangebrachter wäre es, die Singles einfach mit an den Kindertisch zu setzen. Achtet bei allen Gruppierungen idealerweise auf eine gute Mischung aus Singles, Paaren und Familien. Hier empfiehlt es sich, Singles in 2er oder 4er Gruppen an Tische zu verteilen, an denen auch andere in etwa derselben Altersgruppe sitzen. Beachtet dabei, dass Frauen und Männer abwechselnd sitzen, das macht das Ganze spannender. Wenn ihr kontaktfreudige Menschen neben ruhige Singles setzt, vermeidet ihr wiederum, dass sich diese bei eurer Feier ausgeschlossen fühlen.
Die ideale Mischung
Wenn ihr es schafft, an jedem Tisch eine Mischung aus bekannten und neuen Gesichtern zu vereinen, habt ihr die ideale Sitzordnung bei einer Hochzeit geschaffen. Vermeidet auf jeden Fall, Gäste an einen Tisch zu setzen, die eine gemeinsame Vergangenheit hatten, welche sie jedoch am liebsten vergessen würden, denn eure Hochzeitsfeier ist nicht der richtige Zeitpunkt, um eine Versöhnung herbeizuführen und dabei Streitereien zu riskieren. Es soll euer Tag sein. Setzt daher „kritische“ Gäste möglichst weit auseinander.
Falls ihr euch bei euren Verwandten unsicher seid, fragt am besten eure Mütter, denn die wissen möglicherweise über alle Verwandtschaftsverhältnisse bestens Bescheid und gleichzeitig habt ihr sie auch noch in die Planung miteinbezogen, was euch viel Arbeit abnimmt und eure Mütter sicher glücklich macht.
Kindertisch
Wenn ihr in einem gewissen Alter seid, kennt ihr das schon: es wuselt nur vor Kindern. Hier empfiehlt es sich, diese gemeinsam an einen separaten Kindertisch zu setzen, an dem sie sich nach dem Essen auch mit kleinen Basteleien beschäftigen können. Achtet aber darauf, dass sie immer in Blickweite der Eltern sitzen. Wenn bei eurer Hochzeit jedoch das Blumenmädchen und der Ringträger die einzigen Kinder sind, könnt ihr diese natürlich zu deren Eltern setzen.
Tischordnung ohne Sitzplan
Natürlich ist es auch möglich, dass ihr die bereits bei der Erstellung der Gästeliste aufgeteilten Achtergruppen ohne einen Sitzplan lediglich einem bestimmten Tisch zuweist. So kann dann jeder selbst entscheiden, wo er sitzen mag. Für so eine Regelung kannst du ganz einfach einen Tischplan selbst basteln. Hier steht jedoch das stimmige Arrangement der jeweiligen Gruppe im Vordergrund, da es hier keine explizite Sitzplatzplanung mehr gibt.
Beachtet jedoch, dass diese lockere Art bei einem gesetzten Dinner nicht funktioniert, denn ihr habt sicher schon dem Caterer Bescheid gegeben, wer welche Unverträglichkeiten hat oder wer Vegetarier ist. Entsprechend diesem Sitzplan werden dann die Servicekräfte das Essen an die jeweiligen Plätze servieren. Bei einem gesetzten Dinner ist ein Tischplan zwingend.
Fazit
Ihr ahnt es schon: eure Hochzeit, eure Regeln. Mit eurem individuellen Sitzplan entscheidet ihr darüber, welchen Gästen ihr welchen Tisch und welchen Stuhl zuweist. Wenn ihr ein gutes Händchen für die richtige Platzierung habt, sorgt ihr automatisch für angenehme Tischnachbarn und gute Unterhaltung. Am Tisch werden eure individuellen Tischkarten dafür sorgen, dass sich jeder ganz schnell orientieren kann, wo sein Sitzplatz ist. Und keine Sorge, das Dinner dauert nicht ewig. Nach dem Essen werden sich sowieso neue Gruppen bilden, die Tänzer, die Raucher, die Eltern und so weiter. Lehnt euch zurück und genießt das bunte Treiben.
Vergesst bei allem nicht: Selbst an eurem Tag könnt ihr nicht alles kontrollieren und das ist auch gut so!
Wie habt ihr die Sitzordnung für eure Hochzeit geplant? Schreibt mir gerne einen Kommentar!