In meiner Interviewserie „Hochzeitstalk“ stelle ich tolle Personen aus der Hochzeitsbranche vor und zeige euch, welcher Mensch hinter einer Webseite oder einem Angebot steckt. In diesem Fall steckt er hinter der Kamera. Bernd ist Fotograf und fotografiert mit Freude Hochzeiten. Heute steht er mir Rede und Antwort und gibt Tipps für zukünftige Brautpaare.

Bernd Haschker beim Shooting in Action (Foto: Bernd Haschker)

Hallo lieber Bernd, du bist Hochzeitsfotograf im Rhein-Sieg-Kreis. Wie kam es dazu und was liebst du so an Hochzeiten?

Ich habe wahrscheinlich einen sehr ähnlichen Weg wie viele andere Fotografen hinter mir. Angefangen habe ich zu Anfang der 80ziger Jahren mit einer analogen Canon Kamera, incl. der Filmentwicklung in einem Fotolabor. Diese Freude an der Fotografie habe ich nie verloren und kam nach etlichen Jahren so auch zur Fotografie von Menschen. Da der Bereich sehr vielfältig ist und ich mich sehr gerne weiter entwickle, habe ich auf Nachfrage von Freunden meine erste Taufe und standesamtliche Trauung mit meinen Fotos begleiten können. Aus den anfänglichen, eigenen Bedenken, ob ich diese hohen Erwartungen überhaupt erfüllen kann, entwickelte sich immer mehr die Freude, wenn man am Ende die schönen Fotos und die Zufriedenheit der Paare sieht. Aus dieser Bestätigung und Freude hat sich eine Liebe und eine Herausforderung zu Hochzeiten entwickelt.

Momente mit der Kamera begleiten! (Foto: Bernd Haschker)

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Kontakt zum Fotografen aufzunehmen?

Generell sollte der Fotograf möglichst früh beauftragt werden. Ich kann nur jedem Paar dazu raten, schnellstmöglich den Fotografen und auch andere Dienstleister zu beauftragen, sobald der Termin zum “ wichtigste Tag im Leben “ feststeht. Der Markt für Hochzeitsfotografen ist wirklich gut gefüllt, aber auch unübersichtlich, wenn man als Paar vor der Auswahl steht. Eine frühe Suche hat den Vorteil, dass man den Fotografen persönlich aussuchen, und mit ihm alles planen kann. Für mich ist eine solche frühe Planung eine wichtige Basis, die ich auch voraussetze, wenn es zeitlich möglich ist. Dazu gehören einfache Abläufe am Tag der Hochzeit, aber auch die Besichtigung der Feierlokation oder die Orte für ein Fotoshooting, wenn das von der Entfernung her möglich ist. In Zeiten von Corona biete ich jedem Paar, neben dem Telefon oder Mail, die Kommunikation per Skype an. Für mich gibt es nichts Wichtigeres als ein persönliches Gespräch. Hier nutze ich gerne alle technischen Möglichkeiten mir zur Verfügung stehen.

In welchem Umkreis bist du für die Hochzeiten unterwegs?

Durch einen recht zentralen Wohnort bin ich sehr gerne in NRW unterwegs, aber generell arbeite ich in ganz Deutschland, oder Europaweit. Man könnte auch sagen: „The sky is no limit“, aber damit würde ich doch ein wenig übertreiben.

Ein besonderer Moment (Foto: Bernd Haschker)

Was mich mal interessieren würde: Auf welchen Hochzeitsmoment freust du dich immer besonders und wieso genau auf diesen?

Eigentlich sind das immer wieder ein paar kleine Momente, die aber zusammengehören. Das sind die offiziellen Momente, wenn die Paare das „Ja“-Wort sagen, sich die Ringe anstecken und den, für alle sichtbaren, Kuss geben. Ich kann hier einfach nichts gezielt nennen, dieser schöne Ablauf gehört einfach zusammen, und verfliegt oft so schnell. Auch wenn ich dem Paar vorher schon immer wieder mitteile, das Sie sich Zeit lassen sollen, auch um viele Eindrücke der Freunde und Familie einzufangen, verfliegen die Moment sehr schnell. Aus der Sicht des Fotografen braucht das auch mit einer schnellen Kamera einfach ein wenig Zeit. Das wäre auch ein kleiner Tipp für alle Paare, die diesen schönen Moment noch vor sich haben: lasst Euch Zeit, genießt den Moment und verschafft so dem Fotografen einen kleinen Zeitbonus. Am Ende zahlt sich das in der Menge der schönen Fotos und den Emotionen aus!

Was macht dir an deinem Beruf am meisten Spaß?

Das ist ja einfach: das Arbeiten mit den Menschen in Verbindung mit Fotos. Menschen sind so unterschiedlich, wie ich Fotos bearbeiten könnte. Gerade das ist für mich die Herausforderung, es von Anfang an so zu gestalten, das möglichst wenig dem Zufall überlassen wird, auch wenn ich gut improvisieren kann. Eine erfolgreiche Arbeit mit dem Brautpaar, die mit der Ablieferung der Fotos noch nicht enden muss, ist für mich eine gewisse Befriedigung, das meine Arbeit richtig war und angenommen wurde.

Arbeiten mit Menschen ist das schöne als Fotograf (Foto: Bernd Haschker)

Was gefällt dir dementsprechend weniger?

Natürlich gibt es auch in diesem Beruf Licht und Schatten. Über das Licht braucht man hier weniger zu sprechen, das sind die schönen Momente, die auch überwiegen. Das weniger Schöne ist zum Teil die Preisentwicklung, die sich im Coronajahr 2020 deutlich negativ entwickelt hat. Konkurrenz belebt das Geschäft und das ist gut so, aber bitte nicht auf Kosten der Qualität. Es entwickeln sich in diesem Jahr Spezialisten, die drei verschiedene Bereiche einer Hochzeit bedienen. Auch können? Ich ziehe meinen Hut, wenn ich einen hätte, vor einem Fotografen, der auch mit seiner zweiten Kamera ein Videograf ist, und im Rucksack die Fernsteuerung für die Drone hat, die er dann noch eben hochwirft und steuert. Dazu möchte ich mir kein Urteil erlauben, das sollen andere machen.

Dieses Jahr war ja ein schwieriges Jahr für alle Hochzeitsdienstleister. Was hast du dir so für nächstes Jahr vorgenommen? Was steht an?

Für das nächste Jahr habe ich bereits ein paar Aufträge für Hochzeiten, aber ich bin niemand, der sich zurücklehnt und auf neue Aufträge wartet. Es gibt immer Sonderaktionen, Aktions-Sonderpreise, und immer wieder auch Gewinnspiele mit hochkarätigen Preisen, wie ein Paarshooting oder eine Reportage einer kompletten Hochzeit! Da ich vereinzelt Anfragen bekommen habe, ob man ein Wedding Fotoshooting mit Greifvögeln machen kann, biete ich das auch auf Anfrage im Raum Köln an. Aber auch das ist eigentlich nichts Neues, denn wer meiner Instagramseite folgt, ist auf dem neusten Stand. Ich nutze Social Media in verschiedenen Bereichen. Hier bietet sich aber meine Webseite immer als gute Basis an. Der Blog, der in meiner Webseite integriert ist, wird immer wieder mit neuen Artikeln aktualisiert. Ferner möchte ich mit verschiedenen anderen Dienstleistern kooperieren, hierzu gibt es schon die ersten Anfragen, angefangen vom Brautmodengeschäft in der Region, über einzelne Feierlokationen bis zum Dronenpiloten. Man darf gespannt sein, es steht so einiges an, es mangelt nicht an Energie und Ideen.

Welche Geheimtipps hast du abseits der Fotografie für zukünftige Brautpaare?

Glücklich zu zweit! (Foto: Bernd Haschker)

Da ich neben dem Fotografieren auch eine Familie habe, kann ich aktuell auf fast 30 Jahre Ehe, glücklich und zufrieden zurückblicken. Man wird gerne mal gefragt, wie man das erreicht, die mit Abstand meisten Ehe erreichen das leider heute nicht mehr. Als Ehemann und Vater von zwei Kindern habe ich alles mitgemacht, was so geben kann. Von sehr schönen Momenten, aber auch solche Momente, wo das eigene Kind schwer krank im Krankenhaus liegt und das Leben in den Händen der Ärzte, aber noch mehr in Gottes Hand liegt. In diesen Momenten wächst man über sich hinaus und man wächst auch als Paar zusammen, und man ist auch für selbstverständliche Kleinigkeiten dankbar. An den anderen glauben, den Partner unterstützen, selber auch zurückstehen. Das sind wichtige Werte, neben der Ehrlichkeit und der Zufriedenheit. Geht fair und ehrlich mit Eurem Partner um, schluckt auch mal Dinge oder Aussagen, die Ihr eigentlich kommentieren würdet. Mal eine Nacht über ein Problem, oder ein Thema schlafen bringt am nächsten Morgen einen klareren Kopf und neue Ideen. Habt Ihr den richtigen Partner, wird er / sie auch so handeln. Ich gehe davon aus, das Eure Wahl bestens war und Ihr auch Euren Weg finden werdet, jeder für sich, jeder einen Individuellen.

Welche Überschrift würdest du diesem Interview mit dir geben? Und wieso hast du dich für dieses Motto entschieden?

„Der schönste Weg ist der Gemeinsame!“ Dieser Satz drückt extrem viel aus. Angefangen vom Kennenlernen bis zur Hochzeit, wo mein Weg, der Fotos vorher schon beginnt, nämlich mit einer guten und vernünftigen Planung. Aber der Weg für das Paar beginnt hier eigentlich erst und endet im hohen Alter und dann sicher zusammen, gesund und zufrieden. Ich hoffe, ich konnte in diesem Interview meine persönliche Liebe und Verbundenheit zur Ehe und die Verbindung in die Fotografie ein wenig zeigen und erklären. Die Begleitung eines Paares, egal ob jung oder schon älter in den Weg der Ehe, ist so schön und hält für alle vieles bereit, sehr viel Gutes, und das gilt es hochzuhalten und zu feiern, an jedem einzelnen Tag!

Ich bedanke mich sehr für die Möglichkeit, dass ich an diesem Interview teilnehmen konnte.

Vielen Dank auch dir lieber Bernd. Ich wünsche dir noch viele tolle Shootings!

Bernd ist Hochzeitsfotograf im Rhein-Sieg-Kreis (Foto: Bernd Haschker)

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