Mit ihren gefühlvollen und individuellen Traureden begleitet Hochzeitsrednerin Miriam Schüller Brautpaare durch die Zeremonie ihrer ganz persönlichen freien Trauung. Dabei sorgt Miriam nicht nur mit ihren Reden für Gänsehaut, sondern auch mit ihrer wunderbaren Stimme. Bereits seit 2011 arbeitet sie als hauptberufliche Sängerin. Miriam erzählt uns heute, was sie dazu bewegt hat auch als Hochzeitsrednerin freie Trauungen zu gestalten. Wir erfahren sogar wie eine Traurede entsteht und was Miriam in ihrem Beruf am meisten Spaß bereitet.
Liebe Miriam, du bist Hochzeitsrednerin & Sängerin? Wie kam es dazu?
Meine Laufbahn als hauptberufliche Sängerin begann im August 2011. Während den vielen Jahren in diesem Beruf habe ich natürlich sehr viele kirchliche-, standesamtliche- und schließlich auch freie Trauungen musikalisch begleitet und gestaltet. Gerade das Thema „freie Trauung“ hat mich von Anfang an wirklich fasziniert und berührt. Doch nicht jede „freie Trauung“ hatte die gleiche Qualität, das ist mir ganz stark aufgefallen. Oft habe ich mir gedacht, „also das hätte man doch schon etwas „schöner“ machen können“, und so spielte ich immer öfter mit dem Gedanken, wie ich denn so eine freie Trauung gestalten würde? Und dann, im Sommer 2014 erlebte ich die wohl emotionalste Rede, die ich bis dahin jemals gesanglich begleitet hatte. Das Brautpaar das mich für ihren Tag als Sängerin gebucht hatte, ließ sich vom Vater des Bräutigams trauen. Ich war echt richtig gespannt wie die Trauung ablaufen würde, denn der Vater hatte vorher noch nie eine freie Trauung abgehalten. Und ich war von Anfang bis zum Schluss absolut geflashed. Und ich war mir sicher, dieser Mann muss uns verheiraten, sollte auch ich einmal einen Antrag bekommen.
Das klingt wahnsinnig romantisch! Ist dein Wunsch denn in Erfüllung gegangen?
Und etwa 1 Jahr später war es dann soweit. Ich bekam meinen Antrag und wir waren uns sofort einig, wer uns trauen würde. Diese Entscheidung haben wir zu keiner Sekunde bereut, es war einfach nur unglaublich schön, und schon während der Zeremonie, aber ganz klar hinterher, war ich mir 1000% sicher, genau dieses unglaubliche Gefühl, das ich als Braut bei unserer Trauzeremonie erleben durfte, möchte ich noch ganz vielen Brautpaaren schenken. Man kann sagen, unsere eigene Hochzeit war quasi der Tag an dem ich beschloss, ich möchte zukünftig nicht nur für musikalische Gänsehaut sorgen, sondern auch alle Emotionen in meine ganz persönliche und individuelle Rede packen. Und somit war unsere freie Trauung neben vielen Highlights an unserem großen Tag klar mein ganz persönliches Highlight.
Gibt es etwas, was du bei deiner eigenen Hochzeit im Nachhinein anders machen würdest?
Auf deine Frage, ob ich im Nachhinein bei unserer eigenen Hochzeit etwas anders machen würde, kann ich definitiv sagen, ich würde heute alles genau so wieder machen. Da ich mich seit 2011 komplett der Hochzeitswelt verschrieben habe, bin und war ich natürlich gut mit meinen „Lieblingsdienstleistern“ vernetzt und wusste sofort wem ich bei der Gestaltung und Umsetzung am Tag selber, voll und ganz mein Vertrauen schenken kann. Und durch die großartige Tatsache, dass mein Mann auch schon seit über 20 Jahren als Bandleader der Band „Nighthawk City“ in der Hochzeitsbranche tätig ist (bei der ich auch immer wieder als Sängerin mit auf der Bühne stehe), war die perfekte Band auch gleich gefunden. Der Tag bleibt definitiv unvergessen.
Wie schreibst du eine Traurede? Wie läuft die Arbeit einer Hochzeitsrednerin ab?
Der erste Kontakt
Die meisten Brautpaare schreiben mir zu Beginn entweder eine E-Mail oder schreiben mich über Social Media an (Instagram oder Facebook). Dann ist mir im ersten Step immer ganz wichtig gleich mal gemeinsam zu telefonieren. Da merkt man doch schon recht schell wie gut man „zusammen passt“. Und dann suchen wir direkt nach einem Termin, an dem wir uns persönlich kennen lernen können. Die Brautpaare lade ich immer zu mir nach Hause ein, und wir haben die Möglichkeit ganz gemütlich bei einer Tasse Kaffee über ihren Tag und ihre Wünsche zu quatschen. Die Chemie zwischen Rednerin und Brautpaar muss unbedingt stimmen, im besten Fall haben wir das Gefühl uns schon ewig zu kennen, denn das ist die Basis für eine ganz persönliche Zeremonie. Ich würde jemandem, der mir nicht sympathisch ist, auch nicht gerne meine persönliche Geschichte im Detail erzählen, und natürlich, je mehr ich erfahren darf, um so toller wird auch die Story 🙂
Die nächsten gemeinsamen Schritte
Wenn das Brautpaar sich dann entschieden hat, mir ihr ganzes Vertrauen zu schenken, gibt es jederzeit sehr gerne Telefonate. Das Brautpaar darf sich gerne mit jeglichen Fragen rund um ihren großen Tag mit mir in Verbindung setzen. Ich helfe immer sehr gerne mit Tipps und Tricks rund um den großen Tag oder auch Empfehlungen weiter. Etwa 6 – 8 Wochen vor der Hochzeit kommt mich das Brautpaar dann wieder besuchen. Auf diesen Tag freue ich mich immer ganz besonders, denn dann darf ich ganz viel über das Brautpaar erfahren. Ihre ganz eigene Lovestory! Wie alles begann, wann sich ihre Wege zum ersten mal gekreuzt haben, wie Amor zugeschlagen hat und schließlich wie der Heiratsantrag war.
Während unseres Gespräches notiere ich fleißig mit, und ziemlich oft gibt es sooo lustige Anekdoten, die ich dann am Hochzeitstag unbedingt als O-Ton wiedergebe, so habe ich an bestimmten Stellen einen Lacher der ganzen Gesellschaft auf unserer Seite. Das ist mit unter auch der Grund, warum ich keine Fragebögen an die Paare verschicke, ich möchte ja die Emotionen sehen wenn sie mir ihre Geschichte erzählen.
Rituale & Musik
Wenn ich dann alles, was ich gerne wissen wollte, erfahren durfte, ergeben sich direkt Bilder in meinem Kopf. Bilder über Rituale, die das Brautpaar widerspiegeln oder ihre Geschichte aufgreifen. Darüber sprechen wir dann und machen uns auf die Suche nach dem perfekten Ritual, dass wir in die Zeremonie einbauen können. Sehr gerne baue ich auch immer Familienmitglieder oder sehr nahe stehende Freunde mit in die Trauung ein. Auch die Musikauswahl legen wir bei unserem Gespräch fest. (Mein Repertoire bekommen die Paare immer rechtzeitig vor unserem Treffen!) Grundsätzlich ist es mir wichtig, alle Emotionen bei der Trauung dabei zu haben, mal lustig, mal nachdenklich und auch mal emotional. Beim gemeinsamen Lied darf doch auch einmal ein Tränchen kullern 🙂 In jedem Zitat, jedem Gedichtausschnitt und natürlich auch im Ritual wird sich das Brautpaar mit ihrer Geschichte immer wieder finden.
Die Hochzeitsrede
Mit allen Informationen mache ich mich dann ans schreiben. Jede Rede schreibe ich ganz individuell und immer wieder neu, denn kein Brautpaar gleicht einem anderen, und genau diese Individualität an die Traurede ist mein höchster Anspruch. Und auch die Verbindung vom gesprochenen zum Gesang (und andersrum) ist mir unglaublich wichtig, denn genau dieser Moment lässt das Brautpaar einen Moment träumen und schafft genau die Emotionalität, die an dieser Stelle nicht fehlen darf.
Was macht dir an deinem Beruf als Hochzeitsrednerin am meisten Spaß?
Das große Vertrauen, dass mir meine Paare im Vorfeld schenken und auch was für außergewöhnliche Geschichten ich immer wieder erfahren darf. Ich liebe es, dass ich mit diesem Beruf immer wieder aufs Neue meine Kreativität ausleben darf. Und wenn ich dann nach der Hochzeit oft Briefe bekomme, in denen meine Paare Ihre Dankbarkeit zu Papier bringen, macht mich das einfach nur happy und ich weiß, dass ich den für mich perfekten Beruf gefunden habe.
Welche Überschrift würdest du diesem Interview mit dir geben? Wieso hast du dich für dieses Motto entschieden?
Pure Emotion, viel Herz, und schöne Worte verpackt in Rede und Gesang! Ich denke, das ist die perfekte Überschrift unseres Interviews und beschreibt mich und meine Art und Weise wie ich arbeite einfach wunderbar!
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