Nachdem wir auf unserer eigenen Hochzeit viele schöne und ein paar holprige Erlebnisse hatten, möchten wir euch hier ein paar Praxistipps mitgeben, die euch die Vorbereitung und den Tag der Tage erheblich einfacher machen werden. Wir haben die erprobten Tipps jeweils nach den Personen sortiert, die es am meisten interessiert: Tipps für Brautpaar, Trauzeugen und Eltern.

Tipps für Brautpaar

Euer großer Tag rückt näher und im Organisationschaos verschwinden leicht kleine, fast unscheinbare Dinge – diese Tipps und Tricks solltet ihr euch jedoch auf jeden Fall merken.

Gäste

Es ist eure Feier, nicht die von euren Eltern, eurer Tante, dem Verein oder sonstigen „einflussreichen“ Personen. Ihr seid die Hauptpersonen und ihr entscheidet wer kommen darf und wer nicht. Überlegt euch genau mit welchen Personen ihr diesen ganz besonderen Tag verbringen wollt und mit wem ihr wie feiern wollt. Der redselige Nachbar, der gerne mal zu viel trinkt, die nervige Cousine mit ihrem prolligen Freund, die ganze Fussballmannschaft samt Vorstand oder der Bürgermeister und seine Frau (weil man das halt schon immer so gemacht hat) dürfen nur dann kommen, wenn ihr beide auch Lust darauf habt! Keine falsche Höflichkeit!

Location

Stellt sicher, dass eure Location auf Hochzeiten eingestellt ist, sodass nicht am gleichen Tag eine Stunde vorher eine Totenfeier oder irgend ein anderes Event in „euren“ Räumlichkeiten stattfindet. Es ist zwar selten, aber manche Locations sind sich nicht zu schade knappe Doppelbelegungen auf Kosten der Kunden zu vergeben. Wenn euer DJ gegen den im Nebenraum anstinken soll, wird es außer viel Lärm wenig Spaß geben. Ihr feiert in einer Gaststätte, die parallel eine weitere Gesellschaft oder offenen Gastbetrieb hat, dann wäre es super, wenn die Küche und das Personal mit der doppelten Belastung nicht an euren Gästen und dem Service sparen. Ihr wollt lange und laut feiern, dann klärt mit dem Betreiber, ob irgendwelche zeitlichen oder Lärmbegrenzungen aufgrund der Nachbarn existieren.

Ablauf

Auch wenn ihr an der Hochzeit selbst lieber den Tag genießen solltet, anstatt zu organisieren, empfiehlt es sich einen gut durchdachten Zeitplan zu erstellen und diesen allen relevanten Leuten zukommen zu lassen. Darunter sind neben euren Trauzeugen auch der Fotograf, die Location, Catering, eure Band und sonstige Beteiligte. Falls ihr jemanden in eurem Freundeskreis habt, der gut organisieren kann und bereit wäre als „Zeremonienmeister“ zu agieren, macht es Sinn, diese Person mit der Kontrolle des Zeitplans zu beauftragen. Er oder sie können dann jeweils im Verlauf des Tages mit allen Beteiligten koordinieren, wann das Gruppenfoto stattfindet, wann die Gäste zum Essen gehen, wann die Band startet, wann die Hochzeitstorte kommt und ob die Band was dazu spielen soll. Ihr selbst solltet euch dann auf euer Team verlassen und den Tag genießen, auch wenn mal was daneben geht.

Einige Punkte, die wir gut fanden sind z.B.

• Hochzeitstorte als Nachtisch und nicht mitternachts, um die Party nicht zu unterbrechen, stattdessen eine deftige Mitternachtssuppe, die ohne große Unterbrechung zur Selbstbedienung serviert wird,
• die Band lieber später buchen, da Hintergrundmusik während dem Essen optional ist und falls Spiele geplant sind, diese auch keine Musik benötigen.

Musik

Überlegt euch welche Art von musikalischer Begleitung ihr in der Kirche und dann später auf der Feier haben wollt. Der Kumpel der ein paar mp3 auf dem Computer hat, ein Party-Techno-DJ, der die Boxen zum Anschlag treibt, was Traditionelles, Uriges, Romantisches oder eine Mischung aus allem. Kümmert euch zeitnah um die Buchung, denn sonst müsst ihr vielleicht doch mit dem Alleinunterhalter vorlieb nehmen, der schon seit den 70ern den gleichen Anzug trägt.

Weiter wahnsinnig gute und sehr lustig geschriebene Tipps findet ihr in diesem Buch zur Hochzeitsplanung. Ein Hochzeits-DJ schreibt über die peinlichsten, ärgerlichsten und nervigsten Patzer an den über 350 Hochzeiten, die er bereits begleitet hat. Es sind viele Aha-Momente dabei und ich bin froh, dass wir dieses Buch vor und während unseren Vorbereitungen gelesen haben.

Tipps für Trauzeugen

Als Trauzeugin oder Trauzeuge bist du vermutlich die zweitwichtigste Person nach der Braut und dem Bräutigam. Du hast vielleicht ein paar Hinweise und Wünsche des Brautpaars bekommen, dir selbst einige Gedanken gemacht und trotzdem wird der Tag für dich potenziell anstrengend. Bereite dich gut darauf vor und behalte immer den Überblick. Dein Job ist es, dass alles reibungslos verläuft und das Brautpaar an seinem schönsten Tag immer den Rücken frei hat.

Hast du Zeit?

Du wurdest gefragt Trauzeuge oder Trauzegin zu sein – toll, eine Ehre! Aber sei ehrlich. Hast du Zeit und Lust darauf? Kannst du dich auf deine Aufgabe einlassen, den Jungesellenabschied zu organisieren, die Hochzeit mit zu planen, den Zeitplan einzuhalten, im Hintergrund Dinge zu regeln, beim Aufbau zu helfen und während der Feier immer einen kühlen Kopf zu bewahren, während du dem Brautpaar den Rücken freihältst? Falls nicht, solltest du so ehrlich sein dies auch zu sagen. Niemand wird dir lange böse sein, wenn du ablehnst – aber wenn du es nicht ernst genug nimmst oder viele Dinge schiefgehen, wird das sicher in Erinnerung bleiben.

Was will das Brautpaar?

Als Trauzeuge hast du viel Macht, üblicherweise wenden sich die Gäste mit ihren Ideen und Spielvorschlägen an dich. Denke daran, es ist nicht deine Feier und es geht auch nicht darum, was du schön, lustig oder cool findest, sondern du solltest bei allen Entscheidungen immer den Willen des Brautpaares (Ja, das sind beide!) vertreten. Wenn du weißt die Braut hasst es, sich zu verkleiden oder hat eine 500,- € teure Frisur und ein 1.500,- € teures Kleid – stelle sicher, dass kein lustiges Partyspiel im Matschringen oder sonstigen Sauerreien ausartet. Die Band kostet zwar 400,- € pro Stunde – aber Onkel Heinz will unbedingt um 24 Uhr eine lange langeweilige Rede halten? Es ist dein Job, das zu verhindern!

Jungesellenabschied

Klar, man muss planen und organisieren um 5-15 Personen an einem Wochenende zu vereinen. Doppelt so schwer, wenn es alles Leute sind mit denen du selbst noch nie zu tun hattest. Doch auch hier gilt: Gemacht wird das, was dem Bräutigam oder der Braut Spaß macht – nicht was ein Fussball-Kumpel denkt, was lustig ist. Meist soll das Ganze eine Überraschung sein, aber ein paar Rahmenbedingungen und Wünsche kannst du bereits im Vorfeld abholen, damit am Ende alle (inklusive der Hauptperson) Spaß daran haben. Ideen was man machen kann, gibt es genug. Ein erfolgreicher JGA misst sich aber nicht daran wieviel Action geboten war, wieviel Bier ihr getrunken habt oder wieviel Geld das Ganze gekostet hat. Sondern einzig und allein daran, ob der Bräutigam, die Braut und die JGA-Gruppe gemeinsam Spaß hatten.

Überraschungen für das Brautpaar

Bei vielen Hochzeiten bist du als Trauzeuge für die Planung von Überraschungen zuständig. Den Gästen sollte klar sein, dass ohne deine Zustimmung keine spontanten Beiträge stattfinden können. Sportliche Aktivitäten, Spiele, Brautentführung, Baumstamm-Sägen oder sonstige Dinge sollten wirklich immer nur im ehrlichen Interesse des Brautpaares zugelassen oder eben abgelehnt werden. Hier findest du ein paar wirklich gute Ideen für Überraschungen für das Brautpaar. Mit gefallen besonders das Lichtermeer und die Luftballons, die auch auf unserer Hochzeit abheben durften.

Wann braucht dich das Brautpaar?

Besprich das am Besten anhand des Zeitplans mit dem Brautpaar selbst. Aber ein paar wichtige Momente in denen aus unserer Erfahrung wirklich Unterstützung nötig ist, sind z.B.

• Organisation des Junggesellenabschiedes
• Vorbereitung und Aufbau der Location, Brautstrauß holen, Blumendeko und Liedhefte in der Kirche, etc.
• Zeitplan im Auge behalten und die einzelnen Dienstleister koordinieren (z.B. Catering mit Hochzeitstorte und Band)
• Als Gatekeeper gegenüber übereifrigen „lustigen“ oder zu langweiligen Gästebeiträgen
• Als Geschenke-Koordinator, falls beim Gratulieren schon Blumen, Umschläge oder größere Geschenke überreicht werden
• Abnehmen des Brautstraußes während dem Gratulieren, wieder zurückgeben vor der Abfahrt der Braut
• ggf. Abbau am nächsten Tag

Vorbereitung ist die halbe Miete: weitere Do’s und Dont’s für deinen perfekten Job als Trauzeuge

Wer sich gut vorbereiten will, sollte sich das hier anschauen: Dieses lustig geschriebene und mit wirklich vielen wichtigen und guten Tipps gefüllte Buch „Wer hat eigentlich die Ringe“ ist speziell für Trauzeugen gedacht. Es hilft dir bei der Planung, der Unterstützung des Brautpaares und warnt dich vor möglichen Pannen und Fails während der Hochzeit. Ein Muss für jeden Trauzeugen und jede Trauzeugin!

Tipps für Eltern

Brauteltern

Als Brauteltern habt ihr vielleicht keine oder nur wenige offizielle Verpflichtungen, aber eure Tochter hat mit der Vorbereitung und am Tag selbst so viel um die Ohren, dass ein paar helfende Hände nicht schaden können. Was braucht sie und was braucht sie nicht… nehmt euch die Zeit und überlegt oder besprecht es im Vorfeld direkt mit ihr und der Trauzeugin.

Frühere Anreise und Hilfe anbieten

Oft hat das Brautpaar in den letzten Tagen vor der Hochzeit noch viel zu tun. Location schmücken, Dienstleister koordinieren, Kirche dekorieren, Blumen kaufen, Kuchen backen, etc. Wenn ihr es einrichten könnt, bietet doch an, schon einen oder zwei Tage früher anzureisen und dem Brautpaar zu helfen. Wenn sie euch brauchen, werden sie dankend annehmen und falls nicht, macht euch einfach ein paar schöne Tage in Ruhe.

Dabei sein beim Anziehen

Die Braut wird am Hochzetstag ziemlich nervös sein, und ihr vielleicht auch. Fragt sie, ob sie morgens beim Anziehen des Kleides und herrichten Hilfe braucht und ob sie möchte, dass ihr dabei seid. Sie wird euch sagen wo und wann sie euch erwartet. Die Mutter kann beispielsweise beim Kleid anziehen helfen, während der Vater schon an der Kirche die Gäste begrüßt.

Kinder betreuen?

Wenn das Brautpaar bereits Kinder hat und ihr gut mit euren Enkeln umgehen könnt, ist es eine große Hilfe wenn ihr euch als Oma und Opa um die Kleinen kümmert, während sich das Brautpaar herrichtet, Fotos macht oder später in der Kirche andere Dinge um die Ohren hat. Auch später im Verlauf der Feier ist es eine enorme Hilfe, wenn Oma oder Opa die Kleinen im Kinderwagen herumfahren können, Wickeln oder was zum Essen geben können. So hat das Brautpaar den Rücken frei und weiß den Nachwuchs in guten Händen.

Rede halten?

Die Braut freut sich ungemein, wenn der Brautvater eine Rede hält. Aber fasst euch kurz und knackig und orentiert euch an diesen Tipps zu Hochzeitsrede.

Bräutigameltern

Was müsst ihr als Eltern des Bräutigams an der Hochzeit tun? Vielleicht habt ihr keine oder nur wenige offizielle Verpflichtungen, aber euer Sohn und eure Schwiegertochter haben mit der Vorbereitung und am Tag selbst so viel um die Ohren, dass ein paar helfende Hände nicht schaden können. Was braucht er und was braucht er nicht… nehmt euch die Zeit und überlegt oder besprecht es im Vorfeld direkt mit ihm und dem Trauzeugen. Viele der Punkte, die wir für die Brauteltern aufgelistet haben, greifen auch hier.

Weitere Tipps?

Falls dir noch weitere Tipps für Brautpaar, Trauzeugen & Eltern einfallen, die du auf deiner eigenen oder auf anderen Hochzeiten gesehen hast, schreib uns eine E-Mail, dann nehmen wir deinen Vorschlag gerne in diese Liste mit auf.