Viele Hochzeitsbräuche haben eine lange Geschichte und sollen das glückliche Brautpaar für ihre Ehe stärken. Es gibt auch andere Traditionen, die vor allen Dingen Freude am Hochzeitstag bringen sollen. Wir haben Euch einige der bekanntesten Hochzeitsbräuche zusammengefasst:

Der wohl bekannteste Brauch ist die Tradition der Braut am Hochzeitstag:

Etwas Neues, etwas Altes, etwas Blaues und etwas Geliehenes sollte sie am Hochzeitstag tragen. All diese Dinge sollen zum Glück beitragen.

Pfennige für die Brautschuhe sammeln

Ein schöner und alter Hochzeitsbrauch: Früher war es üblich, dass sich die Braut ihre Brautschuhe von ihrem Ersparten kaufen musste. So wurden bereits die kleinen Mädchen von ihren Müttern und Großmüttern gelehrt, dass sie sie Pfennige über viele Jahre sammelten. Natürlich gaben auch die Familie und Freunde immer etwas dazu, damit sich die Braut ihre Schuhe leisten konnte.

Wertvolle Brautschuhe symbolisieren Sparsamkeit der Braut und versprechen dem Bräutigam ein finanziell sorgenfreies Eheglück. Außerdem sollen die bezahlten Brautschuhe auch garantieren, dass die Braut dem Bräutigam nicht vor der Hochzeit davonläuft.

Die Braut über die Schwelle tragen

Eine der bekanntesten Traditionen, die böse Geister abhalten soll: Der Bräutigam trägt seine Braut über die Türschwelle des Hauses / der Wohnung, damit er sie vor den bösen Geistern beschützen kann.

Eine ähnliche Funktion hat auch das Zerschneiden eines Bettlakens. Auch hier trägt der Bräutigam seine Braut durch das ausgeschnittene Herz. Auch dieses Ritual soll Glück und eine erfüllte Ehe bringen.

Hochzeitstorte

Die Torte ist ein ganz besonderer Brauch. Oft ist sie mehrstockig und wunderschön dekoriert. Bei einer fünfstöckigen Torte symbolisieren die fünf Etagen Geburt, Kommunion bzw. Konfirmation, Heirat, Kinderreichtum und Tod. Hat man weniger Stockwerke, sucht man sich einfach seine Bedeutung aus.

Das Anschneiden ist quasi selbst nochmal ein Hochzeitsbrauch. Das gemeinsame Anschneiden ist oft ein Höhepunkt der Hochzeitsfeier. Der Brauch sagt: Wer beim Anschneiden die Hand oben hat, wird auch in der Ehe das Sagen haben und die Richtung vorgeben.

Das erste Tortenstück bekommen Braut und Bräutigam, die sich gegenseitig mit der Torte füttern. Ein Zeichen der gegenseitigen Fürsorge. Das Brautpaar schneidet dann ein paar Stücke an, alles weitere übernimmt das Servicepersonal.

Baumstamm sägen

Das gemeinsame zersägen eines Baumstammes – heute ein sehr beliebtes Spiel nach der Trauung – ist ebenfalls ein altes Ritual. Es soll der Beweis sein, dass das frisch gebackene Ehepaar auch körperlich anstrengende Aufgaben bewältigen kann und für die in Zukunft anstehenden Aufgaben bereit ist.

Weiterhin steht das gemeinsame sägen auch für die Gleichberechtigung in der Ehe, denn nur wenn das Brautpaar abwechselnd zieht und drückt, funktioniert das Sägen.

Der Brautschleier

Ja, auch das ist ein alter Brauch. Früher wurde so der Übergang von der Jungfräulichkeit in die Ehe markiert.

Reis werfen

Einer der ältesten Hochzeitsbräuche in Deutschland, ist die Brautleute mit Reis zu bewerfen. In vielen Kulturen gilt Reis als Fruchtbarkeitssymbol und soll daher für Nachwuchs in der Ehe sorgen.

Die Hochzeitskerze

Schon im Mittelalter war die Hochzeitskerze Bestandteil der Trauungen – sie soll die Gebete für das Brautpaar hoch in den Himmel tragen. Wird die Kerze von einem Blumenmädchen oder der Braut hineingetragen, soll sie böse Geister abhalten.

Foto: Marcel Laponder

Außerdem ist die Kerze ein Symbol für die Liebe des Ehepaares: Wie die Kerze soll sie leuchten und die Mitmenschen erwärmen.

Die Morgengabe

Ein wunderbarer Brauch! Die Morgengabe ist ein Geschenk, welches der frisch angetraute Ehemann seiner Frau am Morgen nach der Hochzeit schenkt.

Früher diente dies der finanziellen Absicherung, im Falle, dass dem Ehemann etwas zustößt. Die finanzielle Absicherung ist vielleicht nicht das romantischste, aber ein Geschenk am Morgen nach der Hochzeitsnacht ist sicherlich wunderbar romantisch!

Die Brautentführung

Ein heutzutage sehr beliebtes Spiel bei der Hochzeitsfeier. Sobald der Bräutigam einen Moment unaufmerksam ist, wird die Braut von den Freunden in eines der nahegelegenen Lokale entführt.

Nun ist es die Aufgabe des Bräutigams, mit Hilfe seiner Freunde die Braut wieder zu finden. Dabei muss er in allen Lokalen, in welchen die Braut mit ihren Freunden bereits war, die offenen Rechnungen begleichen. Hat er seine Braut endlich wieder gefunden, kann er sie z.B. gegen eine Flasche Champagner oder ähnliches wieder auslösen.

Diese Tradition hat aber eine nicht so schöne Geschichte: Früher nahmen sich die Adligen und Gutsherren das Recht heraus, die erste Nacht mit der Braut zu verbringen und entführten so die Braut nach der Trauung. Die Bräutigam musste also seine Braut finden, um sie vor einer realen Gefahr zu bewahren!

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